Unter dem Begriff der Prokrastination versteht man das so genannte "pathologische Aufschieben", umgangssprachlich auch "Aufschieberitis" genannt. Prokrastination ist eine Störung der
Handlungskontrolle und stellt in vielen Fällen eine sehr große Beeinträchtigung für die Betroffenen dar und steht häufig in Zusammenhang mit anderen Störungsbildern, wie Ängsten,
Depressionen oder ADHS.
Nur wenige Menschen können von sich behaupten, dass sie nicht ab und zu einmal eine unangenehme Tätigkeit hinauszögern. Aufschieben wird aber dann zum Problem, wenn persönlich wichtige
Tätigkeiten, wie Lernen für Prüfungen, Arbeiten für Ausbildung oder Beruf überwiegend aufgeschoben werden. Ein Thema für die psychologische Behandlung wird das Aufschieben dann, wenn ein solches
Verhalten zur Gewohnheit wird und trotz bereits deutlicher negativer Folgen nicht eingestellt werden kann. Lernen für Prüfungen oder der Beginn an etwas Wichtigem zu Arbeiten wird erst auf dem
allerletzten Drücker gemacht, Betroffene leiden unter massivem Stress, je näher die "Deadline" rückt. Meistens leidet die Qualität der Arbeit unter diesem Verhalten.
Ein derart krankhaftes Aufschieben führt in der Ausbildung, im Beruf und auch im privaten Leben zum Problemen.
Betroffene haben meist einen gravierenden Leidensdruck und ein Gefühl der Ohnmacht in Bezug auf das Gefühl, sich einfach nicht überwinden zu können.
Mit gezielten, handlungsnahen und auf die individuellen Problemsituationen zugeschnittenen Interventionen können fehlende Kompetenzen zur Handlungssteuerung gelernt und gemeinsam schrittweise
Veränderungen geübt und gefestigt werden.